DER LETZTE GALIZIANER - Fischer Verlag - Frankfurt/Main - 2000

Wer ist Adam Zielinski? Auch nach der Lektüre dieses Buches wird der Leser sich sagen müssen, daß er ist nich weiß. Aber er wird es viel genauer nicht wissen. So wie es unmöglich ist, Wesen und Tiefe des Menschen auszuloten, so unmöglich ist es, auch nur das Leben und Wirken eines einzigen Menschen zu beschreiben. Es ist wie mit der Frage nach Gott: Jede Antwort wirft neue Fragen auf.

Die Autoren der Beiträge zu diesem Buch versuchen Auskunft zu geben über den Menschen Adam Zielinski. Sie tun das als Freude, sind dabei aber keineswegs unkritisch. Es geht ihnen um eine kritische Würdigung Adam Zielinskis und seines spät begonnenen literarischen Werks, mit dem er sich als ein leidenschaftlicher Menschenfreung ausgeweist. Wenn Adam Zielinski in seinen Romanen und Erzälungen die Dunklen Seiten und Abgründe des Menschseins beschreibt, dan kommt darin zugleich eine Sorge um, ja sein Glaube an der Menschen zum Ausdruck. Er ist kein Pessimist oder gar Zyniker, sondern ein Moralist im besten Sinn der Wortes. Es geht ihm um den Menshen. Die Negativfolien dienen ihm dazu, eindringlich nach dem Sinn des Menschseins zu fragen. Dabei ist auffallend, wie oft der sich selbst als Agnostiker bezeichnende Autor, auch nach Gott fragt, wie oft und wie selbverständlich seine Protagonisten mit Gott reden und beten. Man kann das wohl nur so verstehen, daß die Frage nach dem Menschen zugleich eine Frage nach Gott ist.

Adam Zielinski sucht den Menschen. Dazu verpflichtet ihn seine Name, der ihm von seinem bewußt oder unbewußt Vater als Lebensprogramm mitgegeben wurde. Die Literatur ist ihm für sein kompromisslose Fragen Fragen nach dem Menschen ein ideales Medium. Sein (auch sehr praktisches!) Engagemen für Menschenwürde und Toleranz stünde so manchen sich gläubig nennenden Christen gut an.

 

 

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