MENSCHEN
UND ORTE
- Wydawnictwo Nowohuckiego Centrum Kultury
- Kraków 2001, ISBN 83-88832-30-1
Als ich meine Skizze über Adam Zielinskis Schaffen, "Zeit zu hassen, Zeit zu hoffen", schreib, war ich bereits damals überzeugt, dass mich dieser Autor immer wieder überraschen wird. In den Romanen "Die bucklinge Welt", "Die Stille Donau", "Eine Rückkehr" und "Unweit von Wien" hatte ich es mit einem Prosaisten zu tun, der sich erstens mit dem Problem der eigenen Identität auseinander setzte, der Identität im Sinne einer Grenze, so wie dieser Begriff von Helmut Plessner, dem Schöpfer der modernen philisophischen Anthropologie in seiner Abhandlung "Die Frage nach der Conditio humana" oder von den bekannten Soziologen Peter L. Berger und Thomas Luckmann in "Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit" verstanden wird. Zweitens entschloss sich Zielinski, die Rolle des Schriftstellers in der modernen Welt zu bestimmen, indem er ihn als einen Menschen im Dienste der höchsten menschlichen Imponderabilien sah, die, u.a. von Papst Johannes II. propagiert werden und die im Grunde genommen ein Handeln im Geiste der Ökumene bedeuten. Dies waren und sind weiterhin enorm schwierige Aufgaben, zuwal der Autor seinen Überlegungen einen Grad an schriftstellerischer Expressivität verleihen wollte, welche Synthesen und Verallgemeinerungen anstrebte und das Universum der allgemeinmenschlichen Werte zu betreten bestrebt war. Der Autot von "Die stille Donau" hat in dieser Hinsicht noch lange nicht das letzte Wort gesprochen und wird wohl noch manches Mal den deutschen und den polnischen Leser mit der Originalität seiner Urteile überraschen. Die Erzählprosa der Romane von Adam Zielinski oscilliert um das Phänomen des Krieges. Der Schriftsteller verfolgt alle seine Erscheinungsformen, insbesondere die tödlichen Kampfes ind die Intoleranz. Solche Anaysen bildeten bis vor kurzem ein konstatnes Motiv von Zielinskis literarischem Schaffen. Ein solches Kreigsspiel kann nicht ohne weiteres unterbrochen werden. Nicht unbegründet ist der Verdacht, das es ewig dauern wird. Wie also können wir mit einem solchen Makel leben? Wie kann ihm entgegentretten? Kann man auf solche Fragen eine Antwort geben, die sowohl die conditio humana diagnostiziert als auch einen Lösungsansatz darstellt? Das Schaffen Adam Zielinskis ist in hohem Maße für die schriftstellerische Richtung repräsentativ, die nach dem Sinn des Lebens fragt und dieses unter dem Lebensbedingungen des 20. und 21. Jahrhunderts so tief erfahren will, wie es nur möglich ist. Deshalb verdienen die Deutungsvorschläge Zielinskis, mit großer Aufmerksamkeit betrachtet zu werden. |