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PANNONIA 2020: MYTHOS - VISION - REALITÄT

Symposium auf Burg Güssing (Burgenland)
am 24. August 2003
 

Der Botschafter Tschechiens in Österreich Dr. Jiøí Gru¹a und Prof. Dr. Adam Zieliñski - beide Mitglieder des Österreichischen PEN-Club waren die Hauptredner eines Symposiums auf der Burg Güssing, das sich der Frage nach der kulturellen Zukunft des pannonischen Raumes widmete. Gastgeber war Prof. Mag. Helmuth Milletich auf, Dr. Robert Heger sorgte für die Moderation. Die beiden Redner sprachen sich für eine weltweite Aufwertung der Literatur der Slawen aus. Während Botschafter Gru¹a auf die Bedeutung der tschechischen Literatur für die europäische Kultur hinwies, ging Professor Zieliñski in seinem pointierten Statement noch einen Schritt weiter, indem er meinte, dass die polnische Literatur ein integraler Bestandteil der Weltliteratur sei, wovon nicht nur vier polnische Nobelpreisträger (W³adys³aw Reymont, Henryk Sienkiewicz, Czes³aw Mi³osz und Wis³awa Szymborska), sondern auch Namen wie Stanis³aw Lem, dessen Werke weltweit gigantische Auflagen erreichen, S³awomir Mro¿ek, eines der meistgespielten Dramatikers des 20. Jahrhunderts, oder Witold Gombrowicz ein beredtes Zeugnis gäben. Ewa Lipska, Tadeusz Ró¿ewicz, Zbigniew Herbert, Stanis³aw Jerzy Lec gehören nach Auffassung von Adam Zieliñski ebenso auf diese Namensliste, natürlich auch Bruno Schulz und Ryszard Kapu¶cinski. Und mit diesen Namen sei die Liste noch längst nicht vollständig. Sogar die polnische Philosophie habe literarische Qualitäten, wie das Werk des in England lehrenden Leszek Ko³akowski beweise. Und das Schaffen eines aus der Weltliteratur nicht wegzudenkenden Joseph Conrad-Korzeniowski oder eines Issak Bashevis Singer wurzle wesentlich auch in der polnischen Literatur. Nach Adam Zieliñski sollte die Europäische Union der Literatur und den anderen schönen Künste mehr Aufmerksamkeit schenken und Förderung angedeihen lassen. So sei zum Beispiel die Stiftung eines übernationalen Europäischen Preises für Literatur überfällig. Brüssel solle auch ein Komitee für die Popularisierung der Literatur der einzelnen Mitgliedsländer einrichten, denn die Kunst garantiere viel eher einen Zusammenhalt als irgendwelche Richtlinien für Lebensmittel.

 

Foto: Austriapol
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