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Der
künstlerische und mitunter auch politische "Salon" hat
in Wien eine lange Tradition. Das Artis-Quartett
hat diese Tradition aufgegriffen und gemeinsam mit Karlheinz
Hackl zu einer literarisch-musikalischen durch
Mitteleuropa in den Brahmssaal des altehrwürdigen Wiener Musikvereins
eingeladen. Anlässlich der EU-Erweiterung, zu der man einen künstlerischen
Kommentar abgeben wollte, unternahm man eine sentimentale Reise
durch die Donaumonarchie. Auf dem Programm standen Musikstücke von
Wolfgang Amadeus Mozart, Antonín Dvořák, Ernst von Dohnányi, Alexander
Zemlinsky, Joseph Haydn, Karol Szymanowski und Béla Bartók, sowie
Texte von Eduard Mörike, Friedrich Torberg, Fritz Grünbaum, Joseph
Roth, Fritz von Herzmanovsky-Orlando und Adam
Zieliński. Florian
Krenstetter, Kulturkritiker der Kronenzeitung,
war vom Unterfangen der Künstler begeistert und lobte das "fein
abgestimmte Zusammenspiel" der Artis-Virtuosen. Karlheinz Hack
rezitierte nach seinem Urteil "impulsiv, schwungvoll, wortgewandt.
Die Wärme seiner Stimme fließt berührend in das Geschehen ein, lässt
die Erzählungen einmal als Komödie (Fritz Grünbaums "Es geht
auch ohne Spatzen"), ein anderes Mal als Tragödie (Adam Zielinskis
"Ich bin ein Galizianer") erscheinen. Gekonnt machte
er die Dichtung zum geistvollen, animierenden Dialogpartner der
Musik." |
