Mit einem kräftigen galizischen Akzent wurde das Kulturprogramm in der Region um den Kulm in der Oststeiermark mit dem Schwerpunkt Polen abgeschlossen: Adam Zieliński las und wurde gelesen. Gleichzeitig war dieser österreichisch-polnische Abend auch der Auftakt für ein neues Unternehmen des Kunstforums Stubenberg, das in diesem Sommer noch zu weiteren "Lesungen auf dem Kunstschiff" einlädt. Entsprechend dem Austragungsort wählte Adam Zielinski als Einstieg für seine Lesung das letzte Kapitel seines neuen Romans "An der Weichsel" und brachte damit auf seine Weise den zahlreich gekommenen Oststeirerinnen und Oststeirern das ferne Polen nahe. Mit seiner von Andreas Maigl vorgetragenen Erzählung "Jan war Jossele", in der die Steiermark und Ostpolen unverhofft und dramatisch miteinander in Berührung kommen, eröffnete Zielinski den Zuhörern einen Einblick in eine ganz andere Welt. Die Besucher der Veranstaltung wollten mehr und bekamen es auch, indem sie alle zur Lesung mitgebrachten Bücher des polnisch-österreichischen Autors aufkauften - "damit ich zu Hause auch noch was von ihm habe", wie eine Zieliński-Enthusiastin meinte. Worte höchsten Lobes und größter Anerkennung fand Meistererzähler Zielinski für das von Kunstschiff-Mitinitiator Christian Schleicher nach Angaben seines Bruders Rembert zubereitete und zum Abschluss des Abends servierte Bigos. Helga Bloder, langjährige Österreich-Werberin in Polen und nunmehr Polen-Werberin in Österreich, schloss sich seinem Urteil vorbehaltlos an. Es könnte sein, dass die nächste Kurzgeschichte von Adam Zieliński "Bigos" heißt...